Donnerstag, 29. Juli
Vor der Schleuse Herbrum liegen wir im Päckchen mit einem Pram
Die erwähnten Bootsnachbarn stellten sich als nett, hilfsbereit und Kenner der vor uns liegenden Strecke bis Delfzijl heraus. Überwiegend machten sie allerdings auf die bevorstehenden Probleme aufmerksam. „Wollen Sie sich den Dreck da wirklich antun?“ – gemeint war das schmutzige Wasser unterhalb der Seeschleuse Herbrum. Auch die ab dort auftretenden Gezeiten und die Probleme mit der Berufsschifffahrt in der Emsmündung wurden ausführlich geschildert, was Nina eine schlaflose Nacht bereitete. Auch ihre Infos wann, wir die Seeschleuse passieren sollten, waren nicht hilfreich, da sie die Daten des Flutkalenders von Emden 1:1 auf die viel weiter im Landesinnern liegende Seeschleuse übertrugen.
An diesem Tag war das Schleusen und Festmachen extrem schwierig, da ein heftiger Seitenwind herrschte, der in der Schleusenkammer von Bollingerfähr unberechenbar verwirbelt wurde.
Diese Seeschleuse wollten wir eigentlich an diesem Tag noch passieren, fanden aber im Netz keinen Hafen, der uns bei Ebbe genug Wassertiefe garantierte. Ein langes Telefonat mit dem freundlichen und kenntnisreichen Schleusenwärter der Schleuse Herbrum führte zu einer Planänderung: Wir durften den Rest des Tages und die Nacht im Oberwasser der Schleuse an einem festvertäuten Arbeitsschiff des Wasser- und Schifffahrtsamts festmachen.
Der Plan war, am nächsten Morgen um 6.30 Uhr beim Schleusenwärter anzurufen, mit der Bitte um ein baldiges Schleusen, um mit dem ablaufenden Wasser zügig voranzukommen.